Chirurgie


Aetzstift (2)

 

 

  Silbernitrat (Argentum nitricum) ist ein starkes Oxidationsmittel. Es kann organisches Gewebe angreifen, wobei Silberionen zu elementarem Silber reduziert und das organische Material oxidiert wird. Stäbchen aus Silbernitrat + Kaliumnitrat kommen als "Höllenstein" zum Einsatz, beispielsweise zum Entfernen wuchernden Gewebes oder zum Verätzen von Warzen. Stäbchen aus Silbernitrat + Kaliumnitrat kommen als "Höllenstein" zum Einsatz, beispielsweise zum Entfernen wuchernden Gewebes oder zum Verätzen von Warzen.

 

In der Dermatologie wird Silbernitrat als Umschlag mit einer 0,1-5%igen Lösung verwendet und als Augentropfen (0,5 - 1,0%ig) zum Schutz vor Erblindung bei Neugeborenen bei einer mutmaßlichen Ansteckung der Mutter mit Gonorrhoe benutzt. In der Medizin kommt Silbernitrat ferner eingesetzt als Antiseptikum und Adstringens (als 0,5%ige Lösungen zur lokalen Behandlung).

 


Uns interessiert hier die ätzende Wirkung des Höllensteins, die Anwendung findet bei der Behandlung von Hautwucherungen, Geschwüre und Warzen.

 

 

Ende des 18., Anfang des 19. Jh. waren die Stifte in eine Haltevorrichtung aus Silber eingelassen – das Ganze schaute aus wie ein Bleistift: 10 cm. Länge, mit Schraubverschluss. Später tat es eine Haltevorrichtung aus Holz - neuerdings Plastik.

 

Exponat

Der hier vorgestellte Höllensteinstift der Fa. Braun/Melsungen ist in eine Halterung aus Holz eingelassen und stammt aus dem Nachlass des Kollegen Camille GLAESENER (1887-1952) aus Luxemburg-Limpertsberg.