Anästhesie |
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Infusion, Kochsalzlösung (1) |
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Erste Kochsalzinfusion unter Verwendung geschlossener Flaschen erst ab 1886 durch Karl Hugo KRONECKER (1839-1914) in Bern.
In einer fragilen Glasampulle (20 cm lang, 4,5 cm dick) wurde diese Salzwasserlösung, in einer doppelten Lage Karton eingeschlagen, in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts in den Handel gebracht ... in wahrlich schlimmen Zeiten, als viel Glas in Scherben ging !
Exponat Man beachte den eleganten Knopfabschluss, um den der Arzt vermutlich eine Schnur schlang, um die Ampulle am Krankenbett bzw. an einem Ständer neben dem Bett seines Patienten aufzuhängen ! Damit die Flüssigkeit an der unteren Seiten ausfloss, musste allerdings die Spitze des Köpfchens abgesägt werden ... "Soluté médicamenteux
Erstmals stossen wir hier auf den Begriff der Pyrogene - Substanzen, die bei Injektion bzw. Infusion Fieber (griechisch "pyros" für Feuer) hervorrufen. Klassische Pyrogene sind die aus Polysacchariden bestehenden Zerfallsprodukte von Bakterienzellwänden ... Diese Substanzen stellen also kein infektiöses Agens dar, sondern zeugen vom Vorhandensein von abgetöteten Mikroorganismen (Bakterien, Pilze), von Partikeln unterschiedlichster Werkstoffe und von chemischen Substanzen (z.B. von Arzneimitteln), die beim Empfänger Fieber, Kreislauf- und Organversagen bis hin zum tödlichen Schock bewirken können. Alle diese "Pyrogene" haben eine gemeinsamkeit: sie lösen im Organismus die Synthese von die Bildung von Interleukin 1-beta aus, das zu den beschriebenen Komplikationen führt. Jeder Arzt fürchtete diese Komplikation, wenn er Flüssigkeiten intravenös oder subkutan injizierte. 1924 prägte SEIBERT den Begriff "pyrogen", um die gefährliche Substanz zu bezeichnen. Der Belgier Albert HUSTIN studierte die Pyrogene, als er die Möglichkeiten der Bluttransfusion untersuchte Um eine Lösung als "pyrogenfrei" deklarieren zu können, muss die Lösung an Kaninchen erprobt worden sein (Kaninchentest, USA 1942) oder andern, komplexen Verfahren getestet worden sein - in-vitro-IPT-Test von Hartung und Wendel, 1995;
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