Anästhesie


Infusion, Meerwasser

abb1095
um 1910 

Infusionsflaschen aus Glas wurden zu Beginn der 50er Jahre eingeführt. Schon lange zuvor aber gab es Glasampullen, die als Infusion genutzt wurden. Eine solche Ampulle wird hier besprochen.

Vorgestellt wird eine originalverpackte Flasche der Firma "Laboratoires A. FANDRE" aus Nancy:

"Eau de Mer isotonique stérilisée (Plasma de Quinton)".

Äussere Masse der Verpackung 25 cm, Länge der Ampulle 18.5 cm. Man beachte den "Schwanenhals" des Gefässes, an dem dieses aufgehängt wurde.

René QUINTON (1867-1925) hatte schon 1896 die Ähnlichkeit des enteiweissten Plasmas mit istonem Meerwasser nachgewiesen und hatte es geschafft, eine lebende menschliche Zelle (eine "Weisse Blutzelle") in Meerwasser am Leben zu halten. 1904 veröffentlichte er "L'Eau de mer, milieu organique; constance du milieu marin originel, comme milieu vital des cellules, à travers la série animale", in dem er darauf hinwies, dass unser "inneres" Milieu nichts anderes ist als ein Folgezustand des Meerwassers, in dem alles Leben einst seinen Ursprung nahm. Daher sein Vorschlag, Meerwasser zur Rehydrierung zu benutzen... Tausende Menschen wurden durch den Einsatz dieser Lösung gerettet. Doch verschwand das "Plasma de Quinton" nach dem 2. Weltkrieg aus den Apotheken und wurde durch synthetische Produkte ersetzt.

Ein Grund für die hohe Sterblichkeit bei früheren Operationent war der Schock, der zwar 1773 durch LeDRAN definiert wurde, aber keiner Behandlung zugänglich war, zumal erste Versuche der Blutübertragung scheiterten (POTTER 1650, LOEWER 1666). Erst 1881 hatte Albert-Sigmund LANDERER (1854-1904) in Leipzig Erfolg bei der Kreislaufstabilisierung durch Kochsalzinfusionen. Um diese Lösung länger im GefässSystem zu binden wurde während des I. Weltkrieges Gummi arabicum beigemischt, ein Verfahren das wegen auftretenden Schüttelfrostes und Fieber schnell aufgegeben wurde ...

1907 wurde das "Plasma de QUINTON" erstmals in den Handel gebracht. Dass es heutzutage gegen alles Mögliche verschrieben wird, liegt in den anthroposophischen Wurzeln der Quinton'schen Ansichten begründet - Plasma gegen Krebs, Plasma gegen kindliche Durchfälle, Plasma zur Reinigung des Kolon ...

QUINTON's Plasma war viel mehr als eine moderne "isotone Kochsalzlösung" - es war ein "lebendes" Wasser. Das Originalwassser von Quinton wurde an ganz bestimmten Stellen aus dem Meer abgepumpt, aus den sog. "vortex", d.h. Wirbeln, in denen besondere biologische und elektrische Bedingungen herrschen.
www.graal-france.net/index.php?printpreview=true&page=2331

"René Quinton détermina certaines zones spéciales pour prélever une eau pure et " vivante ", destinée à préparer son "Plasma de Quinton". Ces zones sont appelées techniquement "Vortex" et présentent des courants tourbillonnaires, une température constante, une composition minérale peu variable, ce qui permet la reproduction du phyto et du zooplancton. Recueillie par 30 mètres de profondeur et à 10 mètres du fond de l’océan, analysée et filtrée sur place, l’eau est transportée aux laboratoires Quinton sous température contrôlée et conservée à 4º/6º C en chambre spéciale, au maximum pendant 45 jours. Au laboratoire, l'eau est à nouveau microfiltrée à froid et conditionnée dans des ampoules stériles de 10 ml ; on obtient ainsi une eau de mer naturelle hypertonique (30 g/l), d’environ 30 grammes de sels totaux par litre, commercialisée sous le nom de Quinton®Hypertonic Buvable. Pour ramener la concentration marine à l’isotonie sanguine de 9 g/l, l’eau de mer est diluée au laboratoire avec de l’eau minérale naturelle non chauffée (Aqua Fontana) car Quinton avait mis en évidence que l’eau distillée (stérilisée par chauffage) faisait perdre beaucoup de ses propriétés à l'eau de mer. On obtient ainsi une eau dont la salinité est de 9 g/l de sels totaux ; elle est commercialisée sous le nom de Quinton®Isotonic Buvable (appelé à l'origine "Plasma de Quinton")".

Die Infusionen wurden anfangs intraarteriell gegeben. LANDERER konnte im ausgehenden 19. Jahrhundert nachweisen, dass derselbe Effekt durch intravenöse Gabe erreicht wurde. Dennoch fuhr man Jahrzehnte lang fort, die Lösungen subkutan oder rectal zu applizieren ...

www.quinton.ch/prelevement.htm