Antike


Haken und Bohrer

Bronze, um 300 n.Chr.

 

 

Viele Artefakte aus römischer Zeit sind schwer einzuordnen, so auch die beiden hier vorgestellten Geräte:


- eine Art Haken (lat. hamulus) (Länge 113 mm, Weite der Oese 9 mm), der alle erdenklichen Funktionen haben konnte (warum nicht auch kleinere Wunden aufzuhalten, damit sie der Chirurg reinigen konnte),


- ein kleines handliches Gerät mit kronförmigem Ende, das möglicherweise als Bohrer gedient hat. Aus dem römischen Reich ist bekannt, dass der griechische Arzt Archigenes um 100 n. Chr. mit einem feinem Bohrer schmerzhafte Zähne aufbohrte. Galen hat uns überliefert, wie man zu seiner Zeit Zahnschmerzen behandelte: „Wenn es (das Übel) bei keinem der vorher erwähnten Mittel weicht, der Schmerz aber heftig ist, so benutze ich nach Durchbohrung des Zahns mit einem zarten Bohrer die erwähnten Arzneien". Das bedeutete nicht, dass mit Hilfe des Bohrers die kariösen Stellen beseitigt und eine Füllung angelegt wurde. Nein, der Bohrer diente lediglich zur Beseitigung des Schmerzes. Ganz ähnlich empfahl Avicenna später bei Zahnschmerzen einen dünnen Bohrer zu verwenden, damit die geschädigte Materie entfernt werden und das Heilmittel auf den Grund der Schmerzen vordringen konnte. Dasselbe empfahl der Arzt Giovanni d’Arcoli aus Verona noch um 1450.

 

Transportbehältnisse für Verbandzeug nannten die Römer "capsae". In einer "capsa" wurde Verbandsmaterial transportiert, aber auch blutstillende Medikamente. Ursprünglich waren sie zum Transport von Schriftrollen gedacht und entsprechend groß. Den Träger solcher Behälter nannte man "Capsarius".