Geburtshilfe


Nabelklemme (2)

Abnabelungsklemme n. BAR, um 1940 

Was wurde nicht alles versucht, um den Nabel sauber zu versorgen !
"Zum Zweck eines völlig aseptischen, auch der Laienwartperson ermöglichten Nabelverschlusses beim Neugeborenen legt H. MARCUS eine grazile Klemme für etwa 12 bis 24 Stunden um den mit Silberfolie umgebenen Nabelstumpf. Der Nabelstumpf, der papierartig dünn und mit der Silberfolie nach Art einer Plombe verschlossen zurückbleibt, wird aseptisch weiterbehandelt. Bäder hat M. bis zum 4. oder 5. Tag nicht angewendet" (Zbl.f.Gyn, 1909 S. 1771).

Vorgestellt wird ein „Clamp du Docteur BAR“, der Pariser Firma COLLIN, erstanden am 26.2.2005 auf einem Trödelmarkt in Libramont/Belgien. Nicht zu verwechseln mit der „bar clamp“ der Amerikaner, die darunter eine Schraubzwinge verstehen…

Paul BAR wurde 1853 in Paris geboren, 1875 „Externe“, 1876 „Interne des Hôpitaux de Paris“. Schüler von Stéphane TARNIER (1828-1897), 1881 Doktorarbeit mit dem Titel „Pathogénie de l’hydramnios“. Leitender Arzt der Pariser Kliniken Tenon (1885), dann Saint Louis (1889) und schliesslich Saint Antoine (1897). 1887 wurde er „agrégé d’obstétrique“, 1895 Professor für „clinique obstétricale“ an der Pariser Fakultät. 1907 wurde er Nachfolger von Pierre-Constant BUDIN (1846-1907) als Ordinarius für Obstetrik an der Fakultät, 1926 Präsident der „Académie de médecine“. Er war ein Pionier der Antisepsis in Frankreich, und organisierte die Hebammenausbildung im Lande. Mitbegründer der “Société d’obstétrique de Paris”. Er starb 1945 in Paris.

Von BAR die Anekdote aus dem Jahr 1880, als er Assistent bei TARNIER war, und beide versuchten, eine "couveuse zu konstruieren:
"Paul Bar, alors interne de Tarnier, rapporte qu'en essayant d'y faire couver des oeufs de poule, ils ne purent obtenir que des oeufs durs"
www.neonatology.org/pdf/french.history.pdf

Bibliographie:

  • Des méthodes antiseptiques en obstétrique. Paris, 1883.
  • Du cancer utérin pendant la grossesse et l'accouchement. Paris, 1886.
  • Recherches expérimentales et cliniques pour servir à l'histoire de l'embryotomie céphalique. Paris, 1889.
  • Notes d'obstétrique. Paris, 1889.
  • Leçons de pathologie obstétricale. Paris, 1907.
  • Pratique de l'art des accouchements. Paris, 1907.

    Unter Omphalotripsie (vom griechischen triptêr, triptêros [-tripsie], Mörser und thrupsis [-trypsie], zerstossen) versteht man das Quetschen der Nabelschnur, wozu ein besonderes Instrument, der Omphalotribe (vom griechischen tribein [-tribe, trib(o)-], reiben) [vgl. das lux. Wort "tripsen" zerquetschen] benutzt wurde.